Never forget: Bayern verliert Finale „Dahoam“

Kurz vor dem Jahreswechsel bzw. des Weltuntergangs möchte ich noch einmal das Endspiel der Championsleague in Erinnerung bringen. Hier konnten bekannterweise aufgrund zum himmelstinkender Ungerechtigkeit die Münchner Bayern am 19. Mai den Heimvorteil nicht nutzen und sie verloren das Finale gegen Chelski.

Im Zuge unseres heurigen Trainingslagers erreicht mich das eMail der UEFA, dass ich bei der Kartentombola ausgelost wurde und ich den Zuschlag für zwei Karten für den Showdown der Championsleague bekomme. Die Chancen standen relativ gering, gab es doch 1 Million Anmeldungen für 10.000 Tickets aber ich habe mich für die zweitteuerste Kategorie beworben und das hat vermutlich dann doch den Ausschlag zu meinen Gunsten gegeben. Stolze 260€ pro Karte aber wie oft im Leben hat man schon die Möglichkeit einem Finalspiel der CL beizuwohnen. Zu diesem Zeitpunkt stand noch nicht fest wer sich schlussendlich in München duelliert und insgeheim hoffte ich auf Barcelona aber wie es alle mitbekommen haben, war die destruktive Spielweise von Chelsea gut genug, um die Guardiola-Truppe in die Schranken zu weisen.

Der Tag begann ganz früh oder ganz spät, je nach Sichtweise. Freitag stand die 30er Feier von Lorenz am Programm und nach deren Ende machte man sich noch auf den Weg zum Herbert ins Bäckerstüberl. Von dort trat ich um 7:30 Uhr den Heimweg an, denn 30 Minuten später wurde ich bereits abgeholt. Noch schnell rein ins Chelsea-Trikot (natürlich nur zwecks reiner Provokation) und dann gings auch schon ab. Auf der Autobahn Richtung Minga gönnte man sich noch einen kurzen Powernap und dann war man auch schon an der Arroganz-Arena angelangt. Auto abgestellt und ab auf dem Marienplatz. Dort wimmelte es zur Mittagszeit bereits vor Leuten und auch die Engländer waren nicht zu übersehen und überhören. In einem Beisl stärkte man sich mit einigen Bieren, sang die ersten Schlachtrufe und weiter gings danach in den Olympiapark. Dort war ich dann mit meinem blauen Shirt extrem in der Unterzahl, doch auch dort lief alles sehr friedlich ab. Natürlich kam man auch dort in den Genuss des einen oder anderen Hopfen-Malz-Getränkes – es war immerhin ein sehr heißer Tag – und nach einer Besichtigung des Bayern-Museums, versuchten wir nun zum Stadion zu kommen. Das erwies sich um einiges schwieriger als angenommen, denn diesen Plan hatten noch zig Tausende an demselben Ort und der gleichen U-Bahn Station. Die Züge fuhren einfach durch oder blieben kurz stehen ohne die Türen zu öffnen, da die Abteile alle bereits bummvoll waren. Anfangs war noch Topstimmung am Bahnsteig aber die Zeit verrann und man machte keinen Meter gut. Bei einem erneuten Halt der U-Bahn fassten sich die Engländer ein Herz und zerrten die verschlossenen Türen auf und wir zwängten uns rein. Weitere Gesänge im Wagon und endlich kamen wir ca. 15 Minuten vor dem Anpfiff im Stadion an und bekamen noch das „Talent“ eines verrückten Teufelsgeigers vor Augen und Ohren geführt.

Zu Beginn eine schöne Zettelchoreo der Bayern-Fans und eine Pyroshow der Schickeria. Gute Stimmung während der gesamten Partie und auch die Chelsea-Anhänger machten des Öfteren auf sich Aufmerksam. Im Laufe der ersten Hälfte musste ich dem gestrigen Abend/Nacht/Früh und dem heutigen Tag etwas Tribut zollen und mir fielen ab und zu kurzzeitig die Augen zu – was solls, ist ja nur das Finale. Ich übertauchte das schläfrige Gefühl bald aber wieder und danach war Gü damit an der Reihe.

Zum Spiel selbst braucht man nicht viel zu sagen, jeder hat es wahrscheinlich im TV gesehen. Bayern klar überlegen, kurz vor Schluss den Ausgleich erhalten, Robben in der Verlängerung einen Strafstoß verschossen und das Elfmeterschießen aufgrund von Nervenschwäche verloren.

Nach der Pokalübergabe und der Ehrenrunde von Chelsea gönnte man sich noch einen kurzen Abstecher in den Bayern-Fansektor und dort konnte man in unzählige enttäuschte und fassungslose Gesichter sehen. Unser Fahrer wollte sich nur dann ins Münchner Nachtleben stürzen, wenn seine Mannschaft gewonnen hätte und deshalb machten wir uns auf den Heimweg und 3h später nahmen lange und anstrengende 1,5 Tage sein Ende.

Wie schnelllebig der Fussball ist sieht man an der diesjährigen CL-Saison in der die Londoner bereits ausgeschieden sind aber genauso wie Man United 1999, haben sie ihre Schuldigkeit getan.

-> Video vom Elfmeterschießen aus Sicht des Bayern-Sektors

Autor: Rudi 

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